Jahrgang 2023

Der Jahrgang startete mit einem relativ mildem und leider auch zu trockenem Winter.

Die ersten Knospen bei jungen Chardonnay trieben Ende März aus.

Kurz darauf gab es etwas Spätfrost.

Der Schaden hielt sich bei uns in Grenzen.

Der April war generell für die Reben kühl und das Wachstum dementsprechend sehr langsam. Das folgende Bild ist vom 28.April.2023

Im April und Anfang Mai gab es zum Glück endlich ordentliche Niederschläge. Allerdings konnte der generelle Mangel an Wasser in der Tiefe nicht verbessert werden.

Diese Niederschläge sorgten für einen guten Wachstumsstart und vor allem für ein sehr gutes Wachstum der Einsaat und des generellen Bewuchs unter den Stöcken.

Um auf den Einsatz von Herbizid zu verzichten haben wir wieder mit Rollhacke in den breiteren Anlagen und mit dem Fadenmäher in den engen Anlagen versucht dem Grasbewuchs entgegenzuwirken…

In den Zeiten auf der Suche von CO2 Einsparmöglichkeiten eigentlich eine Katastrophe da wir ständig mit dem Traktor fahren müssen und dabei einiges an (teuren) Diesel verbrauchen.

Ist das Gras dann zu lang, verstopft auch noch der Fadenmäher und man muss absteigen und es wieder vom Gras befreien…

Innovation in die Zukunft

Der Einsatz von Herbizid stellt die günstigste Variante dar um den Bereich unter dem Rebstock sauber zu halten. Jegliche Alternative ist mit viel zusätzlicher Arbeit, Maschineneinsatz und Dieselverbrauch verbunden…

Aber was wäre, wenn es ein weitere Alternative gäbe?

Energiearm, voll Elektrisch geladen über mehr als genug PV Strom und voll automatisch?

Im Januar auf der Winzermesse in Karlsruhe wurden einige Autonome elektrische Fahrzeuge für den Bereich herbizidfreie Unterstockpflege vorgestellt. Allerdings übersteigt der Preis vom Vitibot von 200.000 € unser Büdget und so fanden wir etwas anderes…

Ende Mai war es dann soweit und wir erhielten dieses elektrische Transportgerät, welches automtisch geradeaus durch die Reihen fahren kann. So können wir dann gemütlich von Hand entblättern und werden automatisch dabei transportiert…

Tja und wenn man schon mal so ein Gerät hat dann könnte man doch den Unterstockbereich ebenfalls elektrisch bearbeiten und damit CO2 einsparen?

Gesagt, getan… Social Media komplett reduziert und neben der Arbeit ab in die Werkstatt und gesägt, geschweißt und geschraubt….

Und es funktioniert !!! Allerdings etwas zu langsam aber dafür sehr schonend… Wir hätten nur viel früher damit anfangen sollen…

Dennoch läuft uns die Zeit davon und eine weitere schnelle Variante muss wieder herhalten…

Schon wieder Wassermangel

Wir haben das Nachpflanzen der Rebstöcke dieses Jahr enorm reduziert, damit wir nicht wie letztes Jahr ca. 75% aus Zeitmangel vertrocknen lassen.

Einmal pro Woche können wir die frisch gepflanzten individuell gießen.

Leider wird es trotzdem eng für die Jungreben aus den letzten Jahren… Bis wir denen individuell Wasser geben können, sind die Trockenschäden schon sehr deutlich.

Und bei unseren Trockenstandorten, in denen unsere besten Weine wachsen müssen wir ebenfalls schon beregnen.

Es sind gerade sehr lange Tage, sehr viel Arbeit … aber am Ende stehen geniale Weine da !

https://youtu.be/CCdlZjuP0R0

Auf Youtube gibt es eine schöne Zusammenfassung als Video.

Die Rebblüte erfolgte so Anfang bis Mitte Juni. Da das Wetter sehr gut war gab es wieder eine perfekte Blüte und die Vorraussetzungen für einen hohen Ertrag wurden gelegt. Das bedeutete für uns dass wir wieder eine intensive Grüne Lese durchführen mussten. Zum Glück hatten wir jetzt den Plack und das Ausdünnen war dieses Jahr sehr bequem 🙂

Anfang August gab es glücklicherweise einiges an Niederschläge. Dieser Zeitpunkt war genau richtig, denn die Reben waren sehr durstig und die Trauben noch nicht anfällig für irgendwelchen Fäulnis durch zu viel Regen. Wir konnten dabei sogar eine kleine Pause bei der Bewässerung unser Trockenstandorten einlegen… Allerdings hielt diese Pause nicht lange an.

Der Beginn der Ernte wurde durch die Rebblüte auf den 11. September geschätzt. Allerdings kam der Hochsommer wieder Anfang September und so mussten wir mit der Ernte schon am 6. September beginnen. Danach ging es Schlag auf Schlag. Die hohen Temperaturen und die intensive Grüne Lese haben dazu geführt dass irgendwie alles gleichzeitig reif wurde. Die ersten 2 Lesewochen waren daher extrem intensiv. In der 3. Lesewoche wurde es dann etwas ruhiger und wir durften die Trauben etwas gemütlicher ernten.

Diesen Herbst hatten wir sogar etwas Zeit die Ernte in kurzen Videos zu begleiten. 🙂

Auf Youtube haben wir dazu eine Playlist mit den Videos erstellt.