2019 Blauer Spätburgunder

Professionelle Verkostungsnotiz von Stefan

verkostet als offene Verkostung im Juni 2022 in München mit einem Gabriel Glas – Gold Edition

Optik: blasses Rubinrot
Aroma Profil: mittlere Intensität
Primäraromen:rote Beeren, Sauerkirsch, rote Kirschen,
rote und schwarze Pflaumen
Sekundäraromen: Toast, Brotkruste, Gewürznelke, Vanille
Tertiäraromen: keine

Gaumen:
Säure: mittel; lebhaft
Körper: m+ (mittel plus)
Süsse: trocken
Alkohol: 13,5% Vol
Holz // Hefeeinfluss: moderat intensive Aromen von Toast und Gewürznelke
Tannin: dicht, feingliedrig
Balance: sehr gut
Länge: lang
Intensität: m (mittel)
Komplexität: m + (mittel plus)
Typizität: mittel +
Potential: 8 + Jahre

Gesamteindruck: Dieser jugendliche, mehrschichtige, trockene Rotwein zeigt sortentypische
Fruchtaromen, eine dichte Struktur mit griffigem Tannin und eine sehr gute
Balance von lebhafter Säure und mittel (plus) Körper. Die
Holzausbauaromen sind noch etwas vordergründig und werden sich,
ebenso wie die lebhafte Säure über die nächsten 3 bis 5 Jahre noch besser
in den Wein integrieren und das griffige Tannin wird sich weiter abrunden
um zu einem typischen, vielschichtigen Wein zu werden der danach noch
weitere 3 bis 5 Jahre gelagert werden kann.

Professionelle Verkostungsnotiz von Jenny:

verkostet am 15.07.2022
Glaswahl: Gabriel Glas Gold Edition

Optik: Klares, mittleres granatrot

Geruch: Sauber mit mittel (+) Intensität
Aromenausprägung: Rebsortentypische, weiche Primär-, Sekundär- und Tertiäraromen von:
Vanillepudding, Walderdbeeren, rote Pflaume, Zimt, Gewürznelke, weißer Pfeffer, Toast, Milchschokolade
Entwicklungsstadium: 1. Reifenoten

Geschmack:
Süsse: Trocken
Säure: Straffe aber reife mittlere (+) Säure
Schöner Mineralikdruck auf der Zungenmitte
Tannin: weiches mittel (-) Tannin
Alkohol: mittlerer Alkohol, sehr gut integriert
Körper: Mittlerer Körper
Intensität: Mittel (+) Geschmacksintensität
Geschmacksausprägung: weißer Pfeffer, Kakopulver, rote Pflaume, Rauch, Walnuß, schwarze Olive
keine Bitterkeit
Abgang: mittel (+)

Gesamteindruck:
Gute bis sehr gute Qualität: charakterstarker dunkler Wein
Potential: Kann getrunken werden und hat aber noch deutliches Reifungspotenzial von 10-12 Jahren.

Speiseempfehlung: Kaninchenragout mit Serviettenknödel und Balsamico
Empfohlene Trinktemperatur: 15-17°C

Verkostungsnotiz von Patrick:

Verkostet Juni 2022

Duft: Komplexer Duft in Richtung würziger dunkler Kirschfrucht.

Gaumen: Am Gaumen große Fülle und die Fortsetzung der Aromen. Angenehme Säure.
Ein Wein den man jetzt schon sehr gut zu den richtigen Speisen geniessen kann. Der aber ebenfalls noch gut reifen kann.

KELLERMEISTER’S NOTIZEN
Die Trauben für unseren klassischen Spätburgunder stammen aus den besseren Lössboden-Lagen und den einfacheren Vulkanverwitterungslagen. Dabei handelt es sich teilweise um Weinberge mit dem Freiburger Standardklon FR 52-86 und mit einem Alter bis zu 40 Jahre aber auch um Anlagen mit dem Pinot Klon 777, die um das Jahr 2000 herum angepflanzt wurden.

Die Anlagen werden exakt entblättert und überschüssige Trauben durch die Grünlese entfernt. Zusätzlich halbieren wir die restlichen Trauben am Stock. Geerntet wird per Hand, dabei findet eine strenge Traubensortierung statt. Im Weingut werden die Trauben abgebeert und falls vorhanden ungewollte unreife Beeren, Rosinen, Botrytisbeeren und Ohrwürmer entfernt. Danach erfolgt die Maischegärung von 4 Wochen. Nach dem Abpressen ruht der Wein für 12 Monate in gebrauchten Barriques. Nach diesen 12 Monaten werden die Barriquefässer einzeln intensiv verkostet. Schwächeln manche Fässer, weil die Dichte am Gaumen fehlt, dann werden diese für den Spätburgunder vom Kaiserstuhl verwendet. Danach ruht der Wein im Edelstahl und wurde dann 2022 abgefüllt.

2019 war ein eher normaler Jahrgang vom Erntezeitpunkt. Der Grundertrag war durch das gute Blütewetter hoch und wir mussten Trauben bei der grünen Lese auf den Boden schneiden. Die Ernte startete erst Mitte September bei normalen kühleren Temperaturen. Im Keller erfolgte eine penible Sortierung am Band um die Rosinen herauszupicken. Botrytis war 2019 für unsere Rotweine kein Problem.

SPEISEEMPFEHLUNG
Lamm in der Kräuterkruste, Wachteln und Rinderbraten.

WEIN ANALYSE
Alkohol: 13,5 % vol.
Säure: 4,9 g/l
Restzucker: 0,8 g/l
Extrakt: 27,8 g/l