2011 Rivaner

VERKOSTUNGSNOTIZ
Schöner kräftiger Duft nach reifem gelbem Apfel und Pfirsich mit mineralischen Anklängen nach Feuerstein. Am Gaumen für einen Rivaner sehr gehaltvoll und kräftig mit moderater Säure. Langer und intensiver Abgang mit viel Schmelz. Erinnert nicht an einen klassischen Müller-Thurgau. Ein schöner Riesling-Ersatz, wenn man die Säure nicht verträgt.

KELLERMEISTER’S NOTIZEN
Der Rivaner wächst in unseren kühleren Lagen um die wunderbaren Fruchtaromen einzufangen. Die Bodenart ist Löß und lehmiger Löß. Die Weinberge werden intensiv von Hand gepflegt. Manuelle Laubarbeit wie die Entblätterung und eine Verringerung des Ertrags im Hochsommer durch das Abschneiden von überschüssigen Trauben auf den Boden (Grüne Lese), bilden die Grundlage für diese hohe Qualität. Die sehr reifen und gesunden Trauben vom Jahrgang 2011 haben wir größtenteils mit spontaner Hefeflora vergoren. Ca. 3% wurden in gebrauchten Barriquefässern vergoren, der Rest im Edelstahl. Nach einer langen Lagerung auf der Feinhefe wurde der Wein 7 Monate nach der Ernte abgefüllt.

WEIN ANALYSE
Rebsorten: Rivaner (Müller Thurgau)
Vergoren und ausgereift: 97% Edelstahltanks
Lagerfähigkeit: 3 Jahre
Alkohol: 13,5 % vol.
Säure: 5,2 g/l
Restzucker: 3,2 g/l
Zuckerfreier Extrakt: 19,4 g/l

SPEISENEMPFEHLUNG
als Aperitif, zu Rohkost, leichte Salate und zum Spargel.
Die optimale Trinktemperatur liegt bei 8-12°C

2011 Rivaner

 

VERKOSTUNGSNOTIZ von DRUNKENMONDAY WEIN BLOG, 10. August 2012:

Als Amuse-Bouche starteten wir mit zwei einfachen Rivanern der Jahre 2010 und 2011 aus dem Hause Johner. Während der 10er mit dichtem Gelb und typisch würziger Nase recht vollmundig und sortentypisch daherkam, zeigte der 11er einige Besonderheiten. Die Farbe ist ungewöhnlich hell, in der Nase dominiert zunächst ein „Stinker“, was neben der Aromatik auf eine Spontangärung schließen lässt, mit etwas Luft aber wieder verfliegt. Dann entfalten sich dezente Muskat-, Apfel- und Kräutertöne sowie eine Hefenote. Der Gaumen ist recht opulent, extraktreich und frisch ausgefallen. Im etwas kurzen Abgang schleicht sich dann ein kontrovers diskutierter, leichter Bitterton und eine interessante Salzigkeit ein. Insgesamt ist der Wein frisch auf der Flasche noch etwas unruhig, was sich aber nach einigen Wochen auf der Flasche geben dürfte. Für ca. 9.-€ ein untypischer aber gerade deshalb schöner und interessant gemachter Rivaner, der nicht nur als Essensbegleiter funktioniert, sondern auch gut solo getrunken werden kann. 85/87 Punkte.