Was für ein Jahrhundertsommer. Es war einfach nur heiß und trocken. Zum Glück wurde genau in diesem Jahr die Tröpfchenbewässerung für Flachlagen zugelassen. Unsere Junganlagen konnten wir dadurch retten. Dafür mußten wir allerdings ständig Wasser zu den Rebbergen bringen.
Der September kühlte dann zwar nachts etwas ab, doch wie würde wohl die Aromatik aussehen?
In den Medien wurden zu dem Zeitpunt von irgendwelchen Funktionären berichtet die über viel °Öchsle = hohe Qualität herumfaselten.
Wir wussten allerdings was auf uns zukommt. Cool climate Rebsorten in solch einem Jahr brauchen sehr viel Fingerspitzengefühl. Trotz Bauchschmerzen wegen den herannahenden hohen Mostgewichten haben wir auf eine Aromatische Reife gewartet.
Das Besondere war allerdings, dass alte Rebanlagen auf Vulkanverwitterungsböden nur gezügelt Zucker in die Trauben einlagerten. Ein Grauer Burgunder SJ, der in einem Standardjahrgang zwischen 14% und 15% Vol produziert hatte „nur“ 14,5%.
Allerdings freuten wir uns über einen 13,5% Rivaner.
Pinot Noir aus einer „hot climate zone“? Geht das? Der Wein hat einen unheimlichen Fruchtschmelz, runde weiche Tannine.. und eine Aromtik, die wir noch nie erlebt hatten.
Der absolute Highlight aus dem Jahr war jedoch unser Merlot und Cabernet Sauvignon.