2013 Pinot Noir Steinbuck

VERKOSTUNGSNOTIZ

(Notiz Juni 2017) Präziser kühler Pinot Duft nach Sauerkirschen. Das Neuholz ist komplett eingebunden.

Am Gaumen extrem elegant mit einer für Johner Pinot Verhältnisse eher stärkeren Säure, die den Jahrgang genau widerspiegelt. Das Tannin ist spürbar mit angenehmer Adstringenz.

Ein Wein, der beim Vinum Rotwein Preis zu den besten Deutschen Pinot Noirs zählt.

Verkostungsnotiz von Rainer Schönfeld im September 2022

2013 Bischoffinger Steinbuck Pinot Noir vom Weingut Karl H. Johner. Wow! Wie großartig hat der sich denn entwickelt?! Seit rund viereinhalb Jahren habe ich diesen Wein nicht mehr probiert. Er ist beeindruckend frisch, jung und straff, blind würde ich mutmaßlich auf 2018 tippen. Aber er hat in den letzten Jahren erheblich an Komplexität und Finesse gewonnen, ohne dass hier irgendeine Reifenote zu spüren ist. Da ist sehr viel frische, kühle Sauerkirschfrucht, am Gaumen noch deutlicher als im Bukett. In der Nase ist auch etwas Räucherspeck, dazu anfangs Veilchen, die im Laufe von zwei Stunden von einer dezent mandeligen Kirschnote ersetzt werden. Untermalt wird die sauerkirschige und johannisbeerige Frucht am Gaumen von faszinierend larvierten animalischen Noten, die mit dem Speck im Bukett korrespondieren. Trocken und knackig ist er, die kräftige, aber gut integrierte Säure verleiht dem Wein eine phantastische Lebendigkeit und Verve. Die Struktur ist eher burgundisch als badisch. Was ich damit sagen will: Da ist ein absolut genialer Spätburgunder, der jede Aufmerksamkeit verdient.

KELLERMEISTER’S NOTIZEN

Der Jahrgang 2013 hatte sehr gute Vorraussetzungen. Durch starke Verrieselungen bei der Blüte gab es eine natürliche Ertragsregulierung. Leider zwang uns die Niederschläge im Herbst zu einer eher früheren Lese, um die Frucht vor einer Botrytisinfektion zu retten. Mit Hilfe von vielen fleißigen Erntehelfer konnten wir mit hohem Sortieraufwand einen perfekten Pinot Noir ernten.

Die Trauben für diesem Wein stammen aus unserer Grand Cru Lage Bischoffinger Steinbuck. Als Rebmaterial wurden nur ertragsschwache und hochqualitative Pinot Noir Klone aus dem Burgund verwendet. Diese produzieren kleine, sehr dicht gepackte Trauben und sind deshalb sehr anfällig für Botrytis. Im Weingut erfolgt die Maischegärung mit einer Gär- und Mazerationszeit von 4 Wochen. Nach dem Abpressen ruhte der Wein für 18 Monate in neuen Barriquefässern.

WEIN ANALYSE
Rebsorten: Pinot Noir (Burgundische Qualitätsklone)
Gärung: 4 Wochen 100% Maischegärung
Ausreifung: 100% 225l Barriques 18 Monate.
Lagerfähigkeit: 20 Jahre
Alkohol: 13,5 % vol.
Säure: 6,0 g/l
Restzucker: 1,9 g/l
Zuckerfreier Extrakt: 26,4 g/l