ACHTUNG !!!
Dieser Wein befindet sich zur Zeit (Oktober 2020) in seiner Rückzugsphase und braucht noch eine Weile bis er sich wieder öffnet und glänzt!
Der erste exklusive
Blauer Spätburgunder »SJ« Oberrotweiler Eichberg.
VERKOSTUNGSNOTIZ (von Oktober 2020)
Noch total verschlossen. Im Duft etwas Tabak und Räucherstäbchen. Am Gaumen sehr viel und sehr fein adstringierendes Tannin. Der braucht leider noch viel Zeit.
Einen Tag später: Im Duft immer noch Tabak, jetzt kommt Vanille hinzu. Am Gaumen offener und etwas bitterer… immer noch viel zu dicht, zu jung und in der Rückzugsphase.
Ewig langer Nachhall am Gaumen.
VERKOSTUNGSNOTIZ (von November 2012)
Intensive rote Farbe. Im Duft sehr vielschichtige Aromen nach reifen Kirschen und dunklen Früchten unterlegt mit dezenter Vanille und eingebundenen Röstaromen. Im Gaumen ist er extrem stark von Würze und Mineralik geprägt. Sehr schöne Säurestruktur, die ihn noch jugendlich erscheinen lässt. Die Tannine sind noch leicht adstringierend und zeigen ganz langsam eine mundfüllende Süße. Im Abgang noch etwas verschlossen, die Aromen klingen sehr dezent und lange nach.
KELLERMEISTER’S NOTIZ
Die Trauben für unseren Blauen Spätburgunder „Selektion Johner“ stammen von unseren ältesten Rebanlagen aus der Toplage Oberrotweiler Eichberg. Der Jahrgang 2009 zählt zu den absoluten Spitzen-Jahrgängen. Der Vegetationsverlauf war perfekt. Eine gute Verrieselung während der Rebblüte bescherte uns einen sehr geringen Fruchtansatz, so dass wir kaum überschüssige Trauben vom Stock entfernen mussten. Die Trauben waren sehr klein- und lockerbeerig und konnten bei warmen und trockenen Bedingungen im Herbst wunderbar heranreifen. Im Vergleich zu anderen Winzerkollegen ernten wir die Trauben erst bei einer sehr hohen geschmacklichen und physikalischen Reife. Speziell beim SJ bedeutet das die Gewinnung von dunklen Fruchtaromen und den Erhalt von weichen Tanninen. Diese Fruchtintensität gepaart mit den weichen Tanninen machen den Wein etwas früher trinkbar und mit Hilfe des Schraubverschlusses gleichzeitig sehr lange lagerfähig. Die Maischegärung dauerte vier Wochen, anschließend ruhte der Wein für 18 Monate in neuen Barriquefässern. Dieser Wein wurde unfiltriert gefüllt um die Struktur zu bewahren. Ein kleiner Trubsatz kann sich daher ablagern.
WEIN ANALYSE
Gärung: 4 Wochen 100% Maischegärung
Ausreifung: zu 100% in neuen Barriques, 225l,18 Monate
Lagerfähigkeit: 15 Jahre
Alkohol: 14,5 % vol.
Säure: 5,4g/l
Restzucker: 1,7 g/l
Zuckerfreier Extrakt: 28,8 g/l
SPEISEEMPFEHLUNG:
Hase und Pute gebraten, Rindfleisch gekocht und Taube.
VERKOSTUNGSNOTIZ von DRUNKENMONDAY WEIN BLOG, 10. August 2012:
80 Jahre alte, wurzelechte Reben – eine Seltenheit nach der Reblausplage – bilden die Basis für diesen Pinot. Nach einer Stunde im Dekanter zeigte sich der Wein trinkig und frisch. Typisch deutsche Nase: fruchtig, breit, Vanille, Kirsche und Himbeere auf der Fruchtseite. Leichter Pinotstinker nach Pferdestall. Am Gaumen viel Substanz. Die Kirschfrucht wirkt vor lauter Intensität schon leicht klebrig. Die Säure ist schön eingebunden und verleiht Frische ohne zu nerven. Viele Feinheiten, wie z.B. der vibrierende Abgang, erschließen sich erst nach und nach. Der Wein zeigt hier eine phantastische Länge. Für einen richtig großen Pinot fehlt allerdings das letzte Bisschen Druck auf der Zunge und die Kräuter in der Nase. Jammern auf hohem Niveau, sicher, aber bei dem (Phantasie?) Preis sollte das nicht unerwähnt bleiben. 92 Punkte.