Blauer Spätburgunder .

Der Blaue Spätburgunder ist die edelste und auch anspruchvollste Rotweinrebsorte der Welt. Ihre Herkunft wird dem Burgund in Frankreich zugeordnet. Dort ist diese Rebsorte schon über 2000 Jahre im Anbau. In Baden ist sie seit 1100 Jahren beheimatet.

Weltweit wird diese Rebsorte hauptsächlich als „Pinot Noir“ bezeichnet. Im italienischem Sprachraum spricht man vom „Pinot Nero“. Im deutschen Sprachraum erhält diese Rebsorte jedoch viele Synonyme: Spätburgunder, Blauer Klevner, Blauer Spätburgunder.
Weltweit gibt es noch weitere Bezeichnungen wie Burgundac Crni, Nagyburgundi, Pineau, and Savagnin Noir.

Die Pinot Noirs von der burgundischen „Côte d’Or“ bilden international die Spitze in puncto Qualität und Preis. Bekannte Orte und Lagen wie Beaune, Bonnes Mares, Chambertin, Corton, Musigny, Pommard, Richebourg, Romanée-conti, Clos de la Roche und Volnay, lassen die Herzen von burgundischen Weinliebhabern höher schlagen.
Die Pinot Noir Rebsorte ist „genetisch“ nicht ganz stabil. Dies zeigt sich in den über 1000 verschiedene Arten und Klonen. Aus einigen „Mutationen“ entstanden neue Rebsorten. Weißer Burgunder, Grauer Burgunder, Pinot Meunier (Müllerrebe). Daneben wird ein gewisser „Blauer Frühburgunder“ in Deutschland als eigenständige Rebsorte deklariert, weshalb nun der „Pinot Noir“ bei uns den häßlichen Beinamen „Spät“ erhalten hat… eben „Blauer Spätburgunder“.

Warum ist nun der blaue Spätburgunder die edelste und auch anspruchvollste Rotweinrebsorte der Welt?
Der Grund liegt einerseits in der unüberschaubaren Anzahl an Klonen und die daraus resultierenden Aromen- und Geschmacksnuancen. Andererseits ist diese Zusammensetzung sehr stark klimaabhängig und bereitet den Winzern und den Konsumenten jedes Jahr eine neue Herausforderung. Der Abstand zwischen hoher und niedriger Qualität ist viel größer als bei anderen Rotweinsorten. Das Aromabild kann dementsprechend auch völlig unterschiedlich ausfallen. Bei jungen Weinen herrschen Fruchtaromen von Erbeer über Johannisbeere, Himbeere, Kirsche, Brombeer bis hin zu übereifen Pflauen. Bei der Reifung kommen dann noch evtl. neue Aromen hinzu wie z.B. Schokolade, Fleisch, Feigen, Dörrobst, Rauch, Trüffel und Veilchen.
Die Zusammensetzung des Tannins (Gerbstoffes) ist sehr stark vom Klon und Jahrgang abhängig, aber vor allem von der Vinifikation.